Zahnärztliche Gemeinschaftspraxis
Dr. Axel Spaeth MSc. MSc. MSc. · Dr. Angela Scupin · Dr. med. dent. Adriaan Spaeth
Unterer Graben 5 · 97980 Bad Mergentheim · Telefon: 07931 8160 · Fax: 07931 5636055
Parodontale Erkrankungen und Zahnfleischschwund sind neben Karies die häufigste Ursache für Zahnverlust.
Unter einer Gingivitis versteht man eine entzündliche Veränderung des Zahnfleischs. Das unmittelbar an den Zahn grenzende Gewebe im Zahnhalsbereich ist gerötet oder geschwollen und blutet bei Kontakt mit der Interdentalbürste oder einer zahnärztlichen Sonde. Durch bakterielle Verunreinigung oder Plaque verursacht, beginnt eine Gingivitis in den Zahnzwischenräumen. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen des Körpers und oft ein Vorläufer der Parodontitis.
Durch das Bluten beim Zähneputzen ist man versucht, diesen Bereich zu schonen und nicht gründlich zu reinigen. Aber genau das Gegenteil ist richtig: an den entzündeten Stellen muss der Zahnbelag besonders gründlich entfernt werden. Durch sorgfältige und kontinuierliche Verbesserung der häuslichen Zahnpflege kann die Gingivitis abheilen. Wir beraten Patienten in unserer Zahnarzt Praxis ausführlich, wie man eine wirkungsvolle Vorsorge trifft.
Eine unbehandelte Gingivitis kann auf Dauer das Zahnhalte- und Zahnstützgewebe gefährden. In der Folge kann an einzelnen oder mehreren Zähnen eine Parodontitis entstehen. Wird eine Parodontitis nicht behandelt, kann eine Entzündung die Fasern, die die Zähne mit dem Kieferknochen verbinden, zerstören.
Die Parodontitis, oft medizinisch nicht korrekt auch Parodontose genannt, ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Im Gegensatz dazu ist die Parodontose nicht entzündlich. Eine Parodontitis kann unabhängig vom Alter, an nur einem oder an mehreren Zähnen gleichzeitig, unterschiedlich schnell und in verschiedenen Schweregraden auftreten.
Ursache für eine Parodontitis sind Bakterien, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammeln. Werden diese bakteriellen Beläge oder Plaque nicht durch gründliche Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide entfernt, bilden sie Zahnstein, einen harten, höckerigen Belag. Kommen weitere Faktoren, wie z. B. Stress, Rauchen oder eine andere Erkrankung hinzu, kann es zu einer akuten Entzündungsreaktion kommen. Das Zahnfleisch ist gerötet, geschwollen und neigt zur Blutung.
Durch die Entzündung ist die Mundhygiene schmerzhaft und wird unter Umständen weiter vernachlässigt, wodurch sich weitere Bakterien ansammeln und weiter am Zahn entlang in die Tiefe wandern. Einmal in den Taschen, ist es mit herkömmlichen Reinigungsmethoden nicht mehr möglich diese zu entfernen und die Entzündung schreitet voran. Im Verlauf der Erkrankung bilden sich tiefe Zahnfleischtaschen, eine Brutstätte für weitere Bakterien. Das Immunsystem versucht, diese Bakterien zu beiseitigen. Hierbei kommt es zu verschiedenen Reaktionen, unter anderem werden Stoffe (Enzyme) gebildet, die die krankmachenden Bakterien eliminieren sollen. Diese Enzyme beseitigen jedoch nicht nur die schädlichen Bakterien, sondern zerstören auch den Zahnhalteapparat. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Abbau des Kieferknochens und letztlich zum Zahnverlust kommen. Ohne intakten Zahnhalteapparat hat der Zahn in der Zahntasche keinen Halt mehr, er beginnt sich zu lockern und kann möglicherweise verloren gehen.